24 / 05 / 2017 in Karrierewelt
Welches Gen trägt die Generation Y in sich?
Sie kann sich ein Leben ohne Smartphone nicht vorstellen. Sie ist ununterbrochen online, postet, tweetet, liket und kommentiert. Die Generation Y ist die meistanalysierte (Arbeits-) Generation unserer Zeit. Wie wichtig ist sie am Arbeitsmarkt? Oder besser: Wie wichtig ist der Arbeitsplatz für sie? Wir nehmen die Millenials unter die Lupe und zeigen auf, was die Arbeitnehmer der Zukunft brauchen, um Unternehmen weiterhin auf Erfolgskurs zu halten.
Egal wann, egal wo. Es muss Freude machen!
Früher hieß es: Ein guter Beruf, eine gute Firma und ein guter Chef ein Leben lang bringen Ansehen, Stabilität und Sicherheit. Mit „Nine-to-Five“ und den sowohl geforderten als auch bezahlten Überstunden war ein durchschnittlicher Arbeitnehmer bald zufrieden. In den letzten fünfzehn Jahren hat sich das Idealbild vom Arbeitsplatz drastisch geändert.
Denn heute heißt es: Egal wo, egal wann und möglichst flache Hierarchien – stimmt die Sinnhaftigkeit mit der persönlichen Work-Life-Balance zusammen, denkt man eventuell darüber nach, länger im Unternehmen zu bleiben. Verliert man die Freude oder fühlt man kein persönliches Entwicklungspotential mehr, hängt man auch den Job recht schnell an den Nagel. Die Generation Y ist wie ihr digitales Umfeld und die Trends, mit denen sie groß geworden ist: schnell und tendenziell unbeständig.
Unternehmen im Dornröschenschlaf
Trotz des offensichtlichen Trends agieren viele Unternehmen als hätte jemand auf Standbild-Modus gedrückt. Sie verhalten sich auch im 21. Jahrhundert nach einem Schema F der 80er und 90er Jahre. Sie versuchen, die Bedürfnisse der jungen Arbeitnehmer als „zu anspruchsvoll“ abzutun. Der Generationenwechsel auf Führungsebene findet langsamer statt als es das Recruiting von neuen Mitarbeitern braucht. Einer jungen Mannschaft steht dann oft ein, rein faktisch, in die Jahre gekommenes Management gegenüber. Dieses Management denkt leider noch ganz anders.
Millenials sind nicht faul
Viele Arbeitgeber setzen das Bedürfnis nach freier Zeiteinteilung oder den Wunsch nach einem Heimarbeitsplatz mit Faulheit gleich und bauen kein Vertrauen auf. Dabei gibt es keine Beweise, dass flexible Arbeitszeit den Erfolg schmälern. Ganz im Gegenteil: Unternehmen wie Google, Microsoft, Spotify oder Facebook boomen, obwohl (oder vielleicht gerade weil?) sie ihren Mitarbeitern große Freiräume zugestehen. Google trieb es zu Beginn der 2000er sogar auf die Spitze und führte die 20% Time ein. Jeder Mitarbeiter konnte offiziell 20 % seiner Arbeitszeit für innovative Projekte verwenden. Top-Produkte wie Gmail, AdSense und Google Talk sind die Früchte dieser Idee. Google war überzeugt, dass jedes Gebiet, für das der Mitarbeiter Zeit aufwendet, letztendlich fürs Unternehmen von Nutzen sein kann. Wenn sich Google letztendlich auch wieder von diesem Modell entfernt, war es doch mutig und ein Zeichen dafür, dass die Generation Y mit solchen Herausforderungen umgehen kann. Und diese will.
Natürlich hat nicht jedes Kleinunternehmen die finanziellen Mittel, einen derartigen Spielraum zu bewerkstelligen. Allerdings kann sich jedes Unternehmen mit diesem Thema auseinandersetzen und den einen oder anderen Trend aufschnappen.
So sehen die Trends von Unternehmen aus, die es richtig machen.
- Firmenwerte: Werte, die das Unternehmen lebt und gelebt sehen will. Schon beim Recruiting wird auf die Kompatibilität von Mitarbeitern auf die etablierten Werte geachtet, um harmonische Arbeitsverhältnisse bieten zu können.
- Flexibilität: Auf Arbeitszeiten und die Örtlichkeit wird nicht mehr akribisch geachtet. Anwesenheit wird nicht automatisch mit Produktivität gleichgesetzt und Resultate sind das einzige, was zählt.
- Employee Engagement und Anerkennung: Mitarbeiter werden aktiv ins Geschehen einbezogen und erhalten Tools, mit denen sie sich auch beteiligt fühlen. Interne soziale Medien, Intranet Foren mit Beiträgen von allen und Plattformen mit Benefits aller Art werden implementiert.
- Weiterbildung: Mitarbeiter sind Kapital – ein Unternehmen investiert in Wissen und neueste Erkenntnisse, übernimmt die Kosten für Schulungen und Kurse. Weiterbildung ist eine der größten Anerkennungen und gerade für die Generation Y enorm wichtig.
- Persönliche Bedürfnisse: „Human“ wird groß geschrieben – Millenials wollen Arbeitgeber, die sie so akzeptieren wie sie sind. Sie wollen sich nicht verstellen oder eine Rolle spielen wie im Theater. Jeder Versuch, seine Mitarbeiter besser kennen zu lernen, hilft dem Unternehmen die Bindung zum Angestellten zu festigen.
Das Wichtigste zum Schluss: Bleiben Sie immer authentisch. Versprechen Sie nichts, was sie nicht halten können. Transparenz und Ehrlichkeit sind das Um und Auf, um die passenden Kandidaten für Ihre Firma zu finden. Mit den passenden Leuten ist und bleibt Ihre Zukunft dank der Generation Y konkurrenzfähig.
Bildnachweis: Thomas Pajot / Shutterstock.com
Zurück zum Blogveröffentlicht von Hannah Meister, MA BSc
Hannah sieht ihre Tätigkeit im Recruiting nicht nur als Job, sondern vielmehr als Berufung. Sie geht gerne innovative Wege, versucht Menschen zu begeistern und strotzt vor Leidenschaft und Engagement. Zudem stehen jede Menge Kreativität, Hartnäckigkeit und Einfallsreichtum auf ihrer täglichen Agenda – ganz nach der Devise: „Denken Sie Groß “.