22 / 09 / 2020 in Karrierewelt
Corona: Zeit fĂŒr berufliche VerĂ€nderung?!
Die Corona-Krise hat viel verĂ€ndert â vor allem die Arbeitswelt. Trotz Wirtschaftskrise denken immer mehr ĂŒber einen Jobwechsel nach. Denn die zur VerfĂŒgung stehende Zeit haben viele genutzt, um sich Gedanken ĂŒber ihre berufliche Zukunft zu machen. Recruiting Profi Hannah Meister verrĂ€t uns, was man jetzt bedenken muss, bevor man im Job die ReiĂleine zieht!
Seit Mitte MĂ€rz wurde unser gewohntes Arbeitsleben ordentlich auf den Kopf gestellt. Homeoffice, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit. Die groĂe Welle der VerĂ€nderung war fĂŒr den einen oder anderen trotzdem von Vorteil: Viele hatten so viel Freizeit, wie schon lange nicht mehr â um Hobbies nachzugehen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen oder sich online weiterzubilden. Diese Zeit wurde auch gut und gerne genutzt, um sich Gedanken ĂŒber den Job und die aktuelle Arbeitssituation zu machen. Nach und nach fĂŒllen sich die BĂŒros zwar wieder, doch in den gewohnten Arbeitsalltag zu finden ist fĂŒr viele schwierig. WĂ€hrend die notwendige Motivation fehlt, wird der Wunsch nach VerĂ€nderung immer gröĂer. Dazu erklĂ€rt uns Hannah Meister, Teamleitung Recruiting und Karrierecoach, wie Sie selbst in Krisenzeiten eine berufliche VerĂ€nderung bestmöglich meistern.
Im TUN liegt die VerÀnderung
Wer tĂ€glich acht Stunden oder mehr am Arbeitsplatz verbringt, sollte einer TĂ€tigkeit nachgehen, die nicht nur die Geldtasche fĂŒllt, sondern auch Freude bereitet. VerspĂŒren Sie den Wunsch nach VerĂ€nderung, ist es wichtig, dass Sie sich vorab Gedanken machen, woher dieser Wunsch kommt und wie eine VerĂ€nderung fĂŒr Sie aussehen kann. Nicht immer ist eine KĂŒndigung notwendig, um im Job wieder Feuer zu fangen. âNehmen Sie sich Zeit, um Potenziale zu erforschen, Talente zu entdecken und werden Sie sich Ihrer Interessen bewusstâ, empfiehlt Meister. Womöglich lĂ€sst sich der VerĂ€nderungswunsch schon mit der Aufnahme von neuen TĂ€tigkeiten und Verantwortungsbereichen oder einem Teamwechsel erfĂŒllen. âVerschaffen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber einen Ăberblick ĂŒber die offenen Positionen.â Viele Betriebe bieten Ihren Mitarbeitern Um- und Neuorientierungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens an. Das ist meist vorteilhafter als direkt nach neuen Mitarbeitern zu suchen, welche das Unternehmen und deren AblĂ€ufe nicht kennen. âSuchen Sie dazu das GesprĂ€ch mit Ihrem Vorgesetzten und sprechen Sie Ihren Wunsch nach VerĂ€nderung offen an. Machen Sie sich jedoch bereits vor dem GesprĂ€ch Gedanken, was Sie verĂ€ndern möchten und prĂ€sentieren Sie konkrete VorschlĂ€ge. Mit Fort- und Weiterbildungen unterstreichen Sie auĂerdem, dass sie gewillt sind eventuellen Mehraufwand beim Erreichen Ihrer Ziele in Kauf zu nehmenâ, rĂ€t Meister weiter.
Love it, change it or leave it
Berufliche Unzufriedenheit hat meist viele GrĂŒnde, die man vorab genauer unter die Lupe nehmen sollte. Erst, wenn die Ursache der Unzufriedenheit bekannt ist, kann an der Beseitigung gearbeitet werden. âEgal, welche Wechselmotive Sie bewegen Ihren Job zu kĂŒndigen, entscheidend ist die IntensitĂ€t dahinter. Wie stark pocht Ihr Wunsch nach VerĂ€nderung und wie groĂ ist der Leidensdruck? Handelt es sich nur um ein kurzfristiges GefĂŒhl, ist eine KĂŒndigung womöglich die falsche Entscheidung. BeschĂ€ftigt Sie das GefĂŒhl jedoch schon lĂ€nger und der Gedanke einer neuen Herausforderung lĂ€sst sich auch ĂŒber Monate nicht los, dann sollten Sie auf Ihr BauchgefĂŒhl hören.â Gerade in Technik oder IT gibt es auch in Corona-Zeiten Möglichkeiten seinen Job zu wechseln. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, sollte im besten Fall bereits vor der KĂŒndigung den neuen Job in der Tasche haben. Denn erstmals stehen FachkrĂ€fte am Arbeitsmarkt neuen Herausforderungen gegenĂŒber und mĂŒssen womöglich mit lĂ€ngeren Such- oder Bewerbungsprozessen rechnen. âLove it, change it or leave it â das englische Sprichwort lĂ€sst sich auch gut bei beruflichen Situationen anwenden. Wenn Ihnen der Job nicht gefĂ€llt und Sie Ihre Aufgaben nicht Ă€ndern können, sollten Sie Ihren alten Job mittel- oder langfristig verlassen. Vor einem Exit sollten Sie sich nach Möglichkeit auch nicht von schlechten wirtschaftlichen Zeiten abhalten lassen.â
Sehen Sie die Krise als Chance
âDer Lockdown hat uns gezeigt, wie schnell sich die Arbeitswelt innerhalb kurzer Zeit verĂ€ndern kann. Mit der Krise gingen zwar viele Herausforderungen einher, jedoch auch VerĂ€nderungen, die Unternehmen flexibler werden und von alten Mustern abweichen lieĂen. Und das birgt natĂŒrlich auch neue Chancen fĂŒr Jobsuchendeâ, erklĂ€rt Meister. Gerade in den Branchen Technik & Ingenieurswesen sowie IT & EDV steigen die ausgeschriebenen Positionen wieder. Auch im Bereich Digitalisierung hat sich in den vergangenen Monaten viel bewegt. Wer seinen Job jetzt wechseln will und auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, wird vor allem in diesen Branchen und Bereichen zurzeit schneller seinen nĂ€chsten Karriereschritt gehen können. âDas Thema Corona verbindet, denn es trifft uns alle. Machen Sie sich das beim Bewerben und Netzwerken als Door Opener und Icebreaker zu nutze. Lassen Sie sich dabei von Profis wie Personalberatern und -dienstleistern unterstĂŒtzen, welche Ihnen die notwendigen Kontakte und Weichen stellen. Investieren Sie davor auch in Ihre Bewerbungsunterlagen, denn das ist Ihre Visitenkarte!â Generell gilt fĂŒr alle jene, die in der Krise eine Chance sehen wollen: âSeien Sie mutig und proaktiv! Nutzen Sie eventuell gewonnene Zeit fĂŒr Weiterbildungen, auch im Selbststudium. Zeigen Sie bei Initiativbewerbungen, dass Sie motiviert und engagiert sind! Wer sich gerne beruflich verĂ€ndern möchte, kann das mit entsprechendem Einsatz und auch in Krisenzeiten tun!â
âDie Krise ist ein produktiver Zustand mit viel VerĂ€nderung aber auch viel Arbeit. Wer fĂŒr seine beruflichen WĂŒnsche eintritt und proaktiv daran arbeitet, geht aus der Krise mit einer oder vielleicht sogar mehreren neuen Chancen heraus!â
Hannah Meister ist bei KERN Recruiting Teamleitung in Graz. Dort unterstĂŒtzt Sie als FĂŒhrungskraft und Karrierecoach ihr Team wie ihre Kandidaten bei wichtigen Fragen und Entscheidungen rund um die Karriere und ist Wegbereiter fĂŒr den nĂ€chsten Karriereschritt.
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