11 / 08 / 2021 in Karrierewelt
Als Frau in die Mechatronik? Davon profitierst du!
Mechatronikerin Verena Slawik steht uns Rede und Antwort bei allen Fragen rund um den Einstieg in eine technische Karriere.
Auf ihrem Karriereweg zur Mechatronikerin hat Verena Slawik vermutlich mehr gesehen und probiert als so mancher ihrer Kollegen. Welche Vorteile sie in der Technik sieht und welche Tipps sie Berufseinsteigern gibt, erzÀhlt sie jetzt im zweiten Teil unseres Interviews. Alles rund um ihren Berufseinstieg und den Werdegang von der KFZ-Mechatronikerin zur Hardware Entwicklerin im Bereich Motoren liest du hier!
Wie hat sich der Bereich Mechatronik im Laufe der Jahre verĂ€ndert? Ist Mechatronik nach wie vor eine âMĂ€nnerdomĂ€neâ?
Die Kfz-WerkstĂ€tte ist nach wie vor eine MĂ€nnerdomĂ€ne. Jedoch werden Frauen, die sich fĂŒr Technik begeistern und den Weg in Richtung Technik einschlagen, ungemein unterstĂŒtzt. Um Frauen fĂŒr die Technik zu begeistern werden beispielweise "Girls Days" angeboten.
Das Mechatronik-Studium ist zwar noch eine MĂ€nnerdomĂ€ne, aber wir Frauen punkten hier sehr (lacht). Viele unserer Professoren sind der Meinung, dass Frauen in der Technik genauer, disziplinierter und ehrgeiziger sind. Das spiegelt sich auch in den Noten wider. In den technischen StudiengĂ€ngen kann man schon einen groĂen Wandel beobachten, denn immer mehr Frauen gehen diesen Weg. Das liegt vor allem an den spĂ€teren beruflichen Möglichkeiten. Denn hier gibt es fĂŒr Frauen groĂartige Zukunftsperspektiven. Auch die Gleichstellung macht unglaubliche Fortschritte. Es gab noch keinen Moment, in dem ich meinen mĂ€nnlichen Kollegen nicht gleichgestellt gewesen wĂ€re. Und aus meiner Erfahrung wird man als Frau in der Technik vollkommen akzeptiert und begegnet Respekt und Anerkennung.
Welche Vorteile siehst du fĂŒr Frauen, die sich fĂŒr einen technischen Beruf entscheiden?
Ganz klar die vielen Zukunftsperspektiven. In der Technik gibt es wahnsinnig viele Chancen, beispielsweise E-MobilitĂ€t oder 3D-Druck. Das sind alles Technologien und die werden sich immer weiterentwickeln. Handwerk und Technik wird es immer geben â egal ob fĂŒr Frauen, MĂ€nner oder Diverse.
Auch in den Firmen gibt es viele Chancen fĂŒr Frauen. Wir Frauen werden hier besonders geschĂ€tzt aufgrund unserer Arbeitsweisen, aber auch weil wir sehr gut in der Kommunikation mit anderen Kollegen und Abteilungen sind. Auch kleinere ArbeitsvertrĂ€ge mit 30 Stunden oder weniger sind möglich, um den Job mit der Familie vereinbaren zu können. Ich denke heute gibt es keinen Grund mehr, warum Frauen davor abschrecken sollten einen technischen Beruf zu wĂ€hlen.
Wer hat dich auf deinem Weg in die Technik am meisten unterstĂŒtzt?
UnterstĂŒtzt hat mich immer meine ganze Familie, insbesondere aber meine Mama. Die hat mich auf meinem Weg in die Technik besonders geprĂ€gt. In der Realschule hat sie damals gesagt: âDu hast vielleicht nicht die besten Noten in der Mathematik, aber du bist ganz klar ein Mensch der Logik braucht und mag.â Sie konnte mich damals am besten einschĂ€tzen und hat mich in diese Richtung gelenkt.
Welche Tipps kannst du anderen geben, die den ersten Schritt in Richtung Karriere gehen wollen?
Macht das wofĂŒr ihr eine Leidenschaft habt! Nur von einer schlechten Note sollte man sich auf keinen Fall von seiner Leidenschaft abbringen lassen. Wenn man noch nicht weiĂ, wohin der Weg gehen soll, hilft es auch viel auszuprobieren. Man ist immerhin nur einmal jung und diese Zeit sollte man nutzen, um herauszufinden, was man wirklich möchte. Dabei muss man einfach auf sich selbst hören und das machen, wo die Interessen liegen. Denn wenn man keine Motivation hat, ist es immer schwer.
Was möchtest du Berufseinsteigern noch mitgeben?
Bleibt offen fĂŒr neue Aufgaben, die ihr euch nicht zutrauen wĂŒrdet. So lernt man sehr viel und wird immer besser.
Verena Slawik arbeitet bei BRP-Rotax im Bereich Development Hardware, Electric/Electronic und hat ihren ganz persönlichen Traumjob gemeinsam mit KERN gefunden. An welchen Stationen sie im Laufe ihrer Ausbildung Halt gemacht hat und warum sie sich fĂŒr den Job als Mechatronikerin entschieden hat, liest du im ersten Teil unseres Interviews.