29 / 10 / 2020 in Karrierewelt
5 Karriere-Killer im Vorstellungsgespräch
So schießt du dich im Vorstellungsgespräch garantiert ins Aus! Unser Recruiting-Team hat die skandalösesten Vorfälle und Antworten unserer Bewerber aus den Vorstellungsgesprächen gesammelt. Welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest und wie du es besser machen kannst, verraten wir dir hier!
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Gerade bei einem Vorstellungsgespräch kann das zum Verhängnis werden. Dieser Druck sorgt dafür, dass Bewerbungsgespräche für Kandidaten meist eine große Herausforderung sind. Doch umgekehrt gibt es auch Bewerber, die mit ihrem Verhalten und ihren Antworten Personaler sprachlos zurücklassen. Unser Recruiting-Team hat die skurrilsten Patzer unserer Kandidaten gesammelt, die jedes Bewerbungsgespräch für den Recruiter in ein Vorstellungsgespräch des Grauens verwandeln. Wir erzählen dir, welche Fettnäpfchen für Verwunderung und so manches Schmunzeln sorgten und wie du Situationen dieser Art gekonnt umsteuerst!
Privates bleibt besser privat
Wir sitzen im Gespräch mit unserem Kandidaten und unterhalten uns über seine Ausbildung und berufliche Laufbahn. Anschließend nahmen wir uns Zeit, unseren Kandidaten besser kennen zu lernen und fragten auch nach seinen Hobbies. Die Antwort „Ich steh auf Rollenspiele“ sorgte für kurze Stille im Raum und ließ zu viel Freiraum für Interpretationen (und Kopfkino!). Erst bei genauem Nachfragen fanden wir heraus, dass es sich dabei um mittelalterliche Rollenspiele auf Veranstaltungen handelte. „Meine Hobbies sind Saufen und Fußballspielen“ – eine Antwort, mit der sich ein anderer Kandidat souverän ins Aus geschossen hat. Klar, wir möchte dich gerne besser kennenlernen. Aber, dass du Freitag und Samstag manchmal das eine oder andere Bier zu viel erwischt, gehört nicht zu den Dingen, die dich im Vorstellungsgespräch kompetent wirken lassen. Überlege dir vorab, welche Hobbies du preisgeben möchtest. Vielleicht gibt es auch die eine oder andere Freizeitaktivität, welche auf die Hard- oder Softskills, die du im Job benötigst, einzahlt!
Wenn es doch nicht der Traumjob ist
Ist der Job nicht die erste Wahl oder hast du mehrere Optionen, zwischen denen du entscheiden kannst, kannst du das mit deinem Personalberater offen besprechen. Mit unseren Kandidaten gehen wir daher andere Möglichkeiten immer vorab durch und fragen auch direkt nach weiteren Bewerbungsprozessen. Zu unserer Verwunderung fanden wir so heraus, dass ein Bewerber eigentlich lieber hinter einer Bar im Bierkönig auf Mallorca stehen würde! „Ich entscheide mich noch, ob ich diesen Job annehme oder lieber doch am Ballermann gehe“, so die enthusiastische Antwort unseres Kandidaten. Neben dem hochtechnischen Job als Maschinenbauer lagen bei ihm deutsche Partygäste, kühles Bier und Jürgen Drews hoch im Kurs! Sommer, Sonne und ausgelassenes Feiern? Ganz ehrlich, ein bisschen wünschen wir uns auch nach Mallorca. Beim Vorstellungsgespräch mit deinem künftigen Arbeitgeber solltest du jedoch nicht erwähnen, dass es sich hierbei nicht um deinen Traumjob handelt. Wer zu hoch pokert und versucht seinen Marktwert zu pushen, verliert schnell Sympathiepunkte. Wenn du andere Optionen erwähnst, dann bleibe bitte sachlich und gehe nicht näher auf Details ein. Eine gute Antwort wäre: „Ich bin bei anderen Unternehmen auch im Bewerbungsprozess, habe aber großes Interesse an Ihrem Unternehmen und dieser Stelle“.
Die Kleiderpanne
Da haben wir nur so Augen gemacht: Unser Kandidat kam mit Ägypten-Tauchshirt und Shorts zum Vorstellungsgespräch! Und das obwohl er nicht vom Flughafen kam. Das Tauchshirt, die Crocs oder das zerrissene T-Shirt der Lieblingsband sollten beim Bewerbungsgespräch besser zuhause bleiben. Deine Kleidung prägt den ersten Eindruck noch bevor du überhaupt etwas über dich erzählst. Die Auswahl deines Outfits sorgt nicht nur für einen kompetenten Eindruck, sondern ist auch eine Art der Wertschätzung gegenüber deinen Gesprächspartnern. Welches Outfit passend ist, hängt immer von der Branche und Kultur des Unternehmens ab. Ein Anzug und Krawatte sind heutzutage nicht mehr zwingend nötigt. Mit einer dunkeln Hose und einem legeren Hemd oder Pullover im Winter, kannst du in der Regel nichts falsch machen.
Die Frage nach dem Gehaltswunsch
Oft kommt es vor, dass sich Kandidaten mit ihren Gehaltsvorstellungen unersättlich weit aus dem Fenster lehnen und sich so beim Bewerbungsgespräch selbst aus dem Rennen nehmen. Doch auch Antworten, welche in eine ganz andere Richtung gehen, können oft unangenehm wahrgenommen werden. So zum Beispiel die Antwort unseres Kandidaten auf die Frage über seine Gehaltsvorstellungen: „Ich mache den Job nicht um reich zu werden, denn reich bin ich ja schon!“ Das freut uns zu hören, trotzdem kann es im Gespräch mit dem künftigen Arbeitgeber arrogant wirken. Bleib mit deinen Gehaltsvorstellungen in einem für deinen Job realistischen Rahmen. Zwar verdienen Technik- und IT-Fachkräfte in der Regel gut, doch Kandidaten mit zu hohen Gehaltsvorstellungen schaffen es meist nicht in die nächste Runde.
Wenn das Handy klingelt
Fast jeder Karriereratgeber gibt den Tipp beim Vorstellungsgespräch das Handy auszuschalten und in der Tasche zu lassen. Hin und wieder kommt es vor, dass es trotzdem vergessen wird und das Handy klingelt. Was also tun? Abheben und mal eben etwas mit Freunden, Bekannten und der Familie ausmachen? Kein Problem! Das denken sich tatsächlich mehr Kandidaten als gedacht. Sogar eine Umfrage des Fokus-Magazin bestätigt, dass fast ein drittel aller Personaler bereits erlebt haben, dass Bewerber im Job-Interview ein Telefonat am Handy entgegennahmen. Unserer Meinung nach ein absolutes No-Go. Sollte das Handy im Interview tatsächlich läuten, entschuldige dich kurz für die Störung und stelle dein Handy auf lautlos.
Du stehst vor einem Bewerbungsgespräch? Glückwunsch, du hast die größte Hürde im Bewerbungsprozess bereits geschafft. Das möchten wir dir auf deinem Weg zum Bewerbungsgespräch mitgeben: Versuche du selbst zu sein und versteife dich nicht. Fehler passieren und eine gewisse Art der Nervosität zeigt auch, dass dir das Gespräch wichtig ist. Wesentlich ist jedoch, dass du deinen Gesprächspartnern stets höflich und wertschätzend gegenübertrittst. Du weißt: Im Leben sieht man sich immer zwei Mal. Auch wenn du den Job nicht bekommst oder du dich womöglich selbst für eine andere Position entscheidest, wer einen guten Eindruck hinterlässt, hat bei einem möglichen zweiten Treffen bereits den entscheidenden Vorteil in der Tasche.
Photo by kat wilcox - Pexels
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